traditionell fortschrittlich
150 Jahre Katholische Kirchgemeinde Luzern
Seit 150 Jahren prägen zwei Werte die Katholische Kirchgemeinde Luzern ganz besonders: Sie hat auf christlicher Tradition immer fortschrittlich gehandelt.
traditionell fortschrittlich seit 150 Jahren
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Texte zum Jubiläum
Zeitstrahl: 150 Jahre Kirchgemeinde Luzern
Mit dem Manifest von Luzern fordern wir nach der Missbrauchsstudie einen Wandel in der Kirche.
Mit dem Projekt «Neuraum» hat die Katholische Kirche Stadt Luzern die Grundlagen zur Umnutzung von kircheneigenen Gebäuden geschaffen. Dazu gehören Leitsätze, Kriterien und Prozesse für künftige Um- oder Zwischennutzungen.
Das vom Verein «oeku – Kirche und Umwelt» vergebene, kirchliche Umweltzertifikat ‹Grüner Güggel› ist ein Umweltmanagementsystem. Es erfüllt internationale Standards und hilft Kirchgemeinden bei der Verbesserung ihrer Umweltleistung. Zusammen mit einem aus Mitarbeitenden zusammengesetzten Umweltteam wurde analysiert, wo sich die Kirchgemeinde in ökologischer Hinsicht verbessern kann. Daraus entstand ein Umweltprogramm, das Ziele und Massnahmen festhält.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Reduktion der Gebäudeemissionen, die bis ins Jahr 2030 um 50 Prozent gesenkt werden sollen. Weiter will die Kirchgemeinde weniger Wasser oder Papier verbrauchen, die Abfallmenge reduzieren und bei den Einkäufen auf Nachhaltigkeit achten.
Das Quartierzentrum Wesemlin vereint 26 altersgerechte 2½ - und 3½ -Zimmerwohnungen, Läden, ein Café sowie Zentrumsräume wie Spitex, Vicino, kirchliche Quartierarbeit und den Saal «Wäsmeli-Träff». Mit dem Neubau leisten wir einen Beitrag zur Quartierversorgung, zum aktiven Quartierleben und zum stark nachgefragten Wohnungsmarkt für Klein- und Alterswohnungen. Die Mieteinnahmen fliessen in die sozialen Tätigkeiten der Katholischen Kirche Stadt Luzern.
Auf dem ursprünglich für ein Kirchengebäude vorgesehenen Grundstück entstand ein Längsbau mit 46 Mietwohnungen sowie 5 Atelierräumen und drei Punkthäuser mit insgesamt 21 Eigentumswohnungen. Die 67 höchst unterschiedlichen Wohneinheiten von 1.5-Zimmer-Ateliers über 2.5- bis 5.5-Zimmer-Wohnungen leisten einen positiven Beitrag zur Siedlungspolitik, insbesondere bezüglich familienfreundlichem und «bezahlbarem» Wohnraum.
Das Projekt Ausserschachen leistet nachhaltig einen Ertrag zugunsten der kirchlichen Tätigkeiten. Es ergänzt das Gesamtportfolio der Finanzliegenschaften der Katholischen Kirchgemeinde Luzern ideal.
Die Sanierung der Peterskapelle war als Wettbewerb angelegt, woraus das Projekt «Passepartout» als Sieger hervorgeht. Denn dieses ermöglicht die gewünschte Flexibilität der Nutzung, etwa als Raum der Stille, für Liturgie, Begegnung, Kunst oder öffentliche Veranstaltungen. Diese Flexibilität wird unter anderem durch mobile Kirchenbänke erreicht. Die besten Voraussetzungen für die neu in der Peterskapelle angesiedelte Luzerner City-Pastoral.
Nach dem Rücktritt der Theologin Silvia Huber in der Pfarrei St. Karl zeigt eine Analyse: Für viele Aufgaben braucht es kein Theologie-Studium. In der Pfarrei St. Karl werden zwei unterschiedliche Führungsfunktionen geschaffen: ein Geschäftsleiter oder ein «Leiter Administration und Infrastruktur» für administrative Aufgabe sowie eine seelsorgerische Leitung. Ein Pionier-Leistung wie auch die Luzerner Zeitung anerkennt: «Denn so konsequent wie im Fall von St. Karl sind administrative und pastorale Aufgaben noch in kaum einer anderen Pfarrei getrennt worden.»
Papst Franziskus veröffentlicht die Enzyklika «Laudato si’»/«Über die Sorge für das gemeinsame Haus». Er setzt damit einen Schwerpunkt beim Umwelt- und Klimaschutz und bei der sozialen Ungerechtigkeit.
Die Katholische Kirche Stadt Luzern lanciert gemeinsam mit young Caritas und Fastenaktion das Pilotprojekt «Faires Lager». Ziel ist es, Nachhaltigkeit und Umweltschutz in den Lagern von Jubla und Pfadi zu fördern.
2013 werden die Kirche St. Josef und das Pfarreiräumlichkeiten umgebaut und modernisiert: Die fixen Kirchenbänke werden entfernt, sodass der Raum nun für verschiedenste Veranstaltungen vom Gottesdienst, über klassische Konzerte bis zu Uni-Prüfungen verwendet werden kann. Mit dem Umbau geht auch eine Öffnung des Pfarreiräumlichkeiten und der Kirche einher, um mit den Reservationen zusätzliche Einnahmen zu erwirtschaften. Der Kirchensaal MaiHof war einer der ersten in der Schweiz, die erweitert genutzt wurden.
Die Katholische Kirche Stadt Luzern baut die «Gartenstadt» Unterlöchli. So erwirtschaftet sie durch die Mieten zusätzliche Einnahmen, schafft bezahlbaren Wohnraum und verhindert Bodenspekulationen. Beim Abschluss sprechen die Verantwortlichen von einem «glücklichen Pilotprojekt», da die Katholische Kirche Stadt Luzern ihre eigene Strategie («Liegenschaftspolitik Finanzvermögen: Ziele und Strategien», 2007) erfolgreich angewendet hat.
Der «Fonds für Energie und Ökologie» wird geäufnet, um zur Bewahrung der Schöpfung beizutragen..
Der Grosse Kirchenrat fordert, dass sich die Katholische Kirche Stadt Luzern an der Renovation der reformierten Matthäuskirche beteiligt. Daraufhin wird ein Beitrag an die Renovation der Orgel gesprochen.
Die Rechnung 2022 schliesst mit einem Überschuss, darum wird 2003 ein Steuerrabatt gewährt.
Der Schwung des Jubiläums wird genutzt, um bereits angestossene Prozesse zu einem guten Ende zu bringen, welche die Kirchgemeinde über Jahre prägen werden:
- Leitbild wird erarbeitet (2001)
- Organisation der Verwaltung (Geschäftsstelle) wird analysiert, verbessert und professionalisiert
- Kommunikationsbeauftragter wird angestellt, gemeinsames CI/CD entsteht
Zum 125-Jahr-Jubiläum der Katholischen Kirchgemeinde Luzern finden verschiedene Veranstaltungen statt. Sie haben das Ziel, zu zeigen, was die Katholische Kirche Stadt Luzern alles macht:
- Rundgänge in der Stadt (Geschichte)
- «Sozialkiosk»
- grosses Fest «Unter einem Dach» unter dem Dach des KKL auf dem Europaplatz
- Projekt mit Flüchtlingen aus dem Kosovo (Kosovo-Konflikt 1998/1999)
Die schlechte Finanz- und Wirtschaftslage in der Schweiz Mitte der 90er-Jahre führt 1997 zu roten Zahlen. Die Kommission «Balance» arbeitet Sparpläne aus. Die Kirchgemeinde verkauft Grundstücke, um Finanzlage zu verbessern.
Rosemarie Thalmann-Zemp wird erste Präsidentin des Kirchenrats.
Die Kirchensteuern werden gesenkt.
Mit Rosemarie Thalmann-Zemp wird nach 112 Jahren erstmals eine Frau in den Kirchenrat gewählt.
Im Sommer 1985 wird von der Katholischen Kirchgemeinde der erste Gassenarbeiter angestellt, eine Pionierarbeit: «Die Gassenarbeit wurde von Beginn an ausschliesslich von der katholischen Kirchgemeinde der Stadt Luzern finanziert.» (https://www.soziothek.ch/pionierzeit-der-gassenarbeit-luzern)
Mit Margrit Bürkli-Burri (Fraktion St. Anton/St. Michael) wird erstmals eine Frau Präsidentin des Grossen Kirchenrats.
«Neu – und das ist der zweite historische Aspekt – in der 104 jährigen Geschichte der Kirchgemeinde der Stadt Luzern wird sein, dass von heute an kein Pfarrer mehr als Präsident der Kirchgemeinde und des Kirchenrats amtet und vorsteht, sondern ein Laie der gewählt wird», hielt Pfarrer Burkard Zürcher in seiner Eröffnungsansprache zur Sitzung des Grossen Kirchenrats vom 13. Juni 1978 fest. Der bisherige Vizepräsident Rudolf Schärli wird zum ersten Laienpräsidenten des Kirchenrats gewählt.
«Das Jubiläum soll ohne grosse Festlichkeiten begangen werden. Dafür beschloss der Kirchenrat, eine Reihe Aktionen mit ausserordentlichen Beiträgen zu unterstützen», steht in einem Zeitungsartikel zu 100 Jahre Katholische Kirchgemeinde Luzern. Die Jubiläumsbeiträge beliefen sich auf 200'000 Franken. Unter anderem unterstützt wurde die Herausgabe des Buches «Katholische Kirchgemeinde Luzern, 1974 bis 1974» von Alois Steiner.
«…das war wirklich eine Kirche in Aufbruchstimmung», erinnert sich Willi Hofstetter in einem Artikel in Pfarreiblatt 12/2022 zum 50-Jahr-Jubiläum an die Synode 72. Sie diente der Umsetzung der Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils auf der Ebene der Ortskirchen in der Schweiz. Willi Hofstetter, der bis 2022 mitarbeitender Priester in der Pfarrei St. Johannes war, nahm mit 30 Jahren als Delegierter an der Synode teil.
Aufgrund einer Vakanz durch einen Todesfall wird Karolina Wolf-Bär auf Vorschlag des Sozialdemokratischen Komitees in Kirchgemeindeangelegenheiten der Stadt Luzern in stiller Wahl als erste Frau in den Grossen Kirchenrat gewählt.
Die Johanneskirche von Walter M. Förderer sorgt mit ihrer Beton-Architektur seit Beginn für Gesprächsstoff.
Zum ersten Mal werden Steuergelder (50'000 Franken) für die Weltmission eingesetzt, entsprechend der päpstlichen Enzyklika «Populorum progressio» und des Missionsdekretes des Zweiten Vatikanischen Konzils, welche die Verpflichtung der Christen gegenüber den Menschen in der Dritten Welt betonten.
Der Bau der Kirche St. Michael wird am 13. November 1965 in Angriff genommen. Mit der «Michaelsmääs» einem Bazar in der Pauluskirche werden 154'000 Franken für den Kirchenbau gesammelt. Am 10. Dezember 1967 weiht Bischof Franziskus von Streng die neue Kirche feierlich ein.
Für den Bau der Kirche St. Anton ist eine Steuererhöhung notwendig.
1939 wird mit dem Bau der Kirche St. Josef im Maihofquartier begonnen. Wegen des Krieges kann der Turm zuerst nicht erstellt werden. Zum Glück wurde ein Projekt im Campanile-Stil (mit freistehendem Kirchturm gewählt), so kann der Turm problemlos nachträglich im Jahr 1951 erstellt werden.
Da die Finanzlage der Katholischen Kirchgemeinde Luzern wegen der Weltwirtschaftskrise angespannt ist, wird der Bau der St. Karli-Kirche wieder mit Spenden finanziert. Es soll ein wegweisender Kirchenbau von Fritz Metzger entstehen: die erste Betonkirche der Zentralschweiz und erstes Werk moderner Kirchenarchitektur. Ein Komitee wirbt für die neue Kirchenarchitektur. Ein Argument ist dabei, dass der Kirchenbau Arbeitsplätze in der Weltwirtschaftskrise schafft: So wird in einem Votum vor der Abstimmung der Kirchgemeindeversammlung verlangt, dass die Baugrube von Hand ausgehoben wird, damit möglichst viele Arbeitsplätze geschaffen werden.
Der Bau der Pauluskirche wird mit privaten Spenden finanziert und dann der Kirchgemeinde geschenkt.
Für die Jahre 1909, 1912 und 1916 werden einmalige Steuererhebungen (0,5 Promille) beschlossen. Bisher hatte die Kirchgemeinde ihre Ausgaben aus Fonds bestritten. Einen regelmässigen Steuerbezug gibt es seit 1917, wegen höherer Ausgaben für die Seelsorge und neuer Bauvorhaben.
Die erste Kirchratswahl vom 17. Mai 1874 war von innerkirchlichen Spannungen geprägt: Nachdem beim I. Vatikanischen Konzil 1870 die Unfehlbarkeit des Papstes erklärt wurde, standen sich zwei Lager gegenüber:
Liberale, freisinnige Katholiken: Sie lehnten die Beschlüsse des 1. Vatikanischen Konzils (Unfehlbarkeit des Papstes) ab. Weil sie also für die «alte», vorkonziliare katholische Kirche einstanden, wurden sie auch als Altkatholiken bezeichnet.
Ultramontanisten: Die Ultramontanisten waren dagegen jene Katholiken, die für Rom einstanden (von lateinisch «ultra montes» = «von jenseits der Berge, d.h. der Alpen»).
Die romtreuen Katholiken reichten aus taktischen Gründen für die erste Kirchenratswahl zwar eine Kandidatenliste ein, auf der sich auch liberale Katholiken befanden, unterlagen aber den Altkatholiken, die mit sechs liberalen Kandidaten antraten.
So hiessen die sieben Mitglieder des ersten Kirchenrats:
- Stadtpfarrer Niklaus Schürch, von Amtes wegen, zugleich auch Kirchenratspräsident
- Josef Vonmatt, Vize-Präsident
- Dr. Josef Leonz Weibel, Jurist, Aktuar
- Dr. Alfred Steiger
- Dr. Johann Winkler
- Gottfried Troller
- Baumeister Xaver Meyer
Spenden
Anlässlich ihres 150-Jahr-Jubiläums spendete die Kirchgemeinde Luzern zehn lokalen Projekten im Sinne des sozialen Engagements der Katholischen Kirche Stadt Luzern je 15'000 Franken.
Die Begünstigten sind:
- F*iZ Frauen* im Zentrum im Rhynauerhof
- planC, Umwege junger Menschen begleiten
- Jubla St. Paul – Integration von Flüchtlingen und Asylsuchenden
- FC Südstern – Fussballclub Quartier St. Karl
- Stiftung Rodtegg
- Buvette Würzenbach
- JGL Jüdische Gemeinde Luzern für die Renovation der Synagoge
- Unitre Luzern, Italienische Volkshochschule
- LUtixi Rollstuhltaxi Genossenschaft Luzern
- «Literatur im Maihof»