Von der Farbidee zur Kerze
Die künstlerische Gestaltung der Osterkerzen liegt seit sechs Jahren in den Händen von Yvonne Blaser, die im Maihof-Quartier wohnt. Sie wurde vom damaligen Pfarreileiter angefragt, zu den bereits von den «Minis» gestalteten kleinen Heimosterkerzen, eine passende grosse Osterkerze zu Gestalten. Die Anfrage berührte Yvonne Blaser und es ist für sie bis heute etwas besonderes, die Kerzen machen zu dürfen.
Woher kommen die Ideen für die Motive?
Ich lasse mich von den Themen der Fastenaktion und der Pfarrei inspirieren. Auch Gespräche mit Franz Zemp oder nun mit Pfarreileiterin Mirjam Furrer und was die Menschheit allgemein beschäftigt, sind relevant. Daraus ergibt sich zuerst meist eine Farb-Idee. Das ist auch für mich eine spannende und faszinierende Phase.
Was ist dir wichtig bei der Gestaltung?
Die Osterkerze begleitet uns jeweils ein ganzes Jahr. Diesen Gedanken habe ich auch bei der Planung im Hinterkopf. Ich möchte, dass das Motiv etwas Positives ausstrahlt; Hoffnung, Leben, Wachsen, Zusammenhalt, Vielfalt.
Man soll auch ein Kreuz erkennen können - wenn manchmal auch etwas versteckt. Die grosse Kerze schmücke ich etwas detaillierter aus. Und bei den kleinen achte ich darauf, dass sie etwas einfacher gestaltet sind, damit die Ministrant*innen es umsetzen können.
Wie waren die Gedanken zum aktuellen Motiv?
Da ist einerseits das Thema Klimagerechtigkeit und andererseits das Thema der Pfarrei: Den Himmel erden. Weizen säen. Die Farben Gold - für den Himmel, die Sonne, Wärme - und Blau für unseren Planeten Erde. Die Farben stehen auch für Wärme und Wasser, essenziell für alles Leben. Die Weizenähre im Vordergrund symbolisiert Wachsen, Nahrung und Teilen.
Was verbindest du mit Ostern?
Ostern war schon immer mein liebstes Fest im Jahr. Ein Osterbrunch und Eiersuchen mit der Familie am Ostersonntag, das ist eine Tradition, die ich bereits aus meiner Kindheit kenne. Seit wir im Maihof wohnen, ist auch die Osternacht ein fester Teil dieser Tradition geworden. Und in den letzten Jahren berührt mich persönlich besonders der Moment, wenn die Kerze, die ich gestaltet habe, gesegnet und angezündet wird. Um die Osterzeit herum fängt die Natur an, zu Blühen. Die Welt wird wieder bunt. Ich mag den Frühling als Jahreszeit sehr und es beruhigt mich, zu sehen, wie verlässlich die Natur und unsere Erde jedes Jahr wieder mit neuer Kraft erwacht.
Interview: Ursula Norer
Zur Online-Version (PDF-Datei) des aktuellen Pfarreiblatts, Ausgabe 7/2022.
Das Pfarreiblatt der Katholischen Kirche Stadt Luzern gibt einen Einblick in das kirchliche Leben in der Stadt Luzern, in Bistum und Weltkirche und lädt zur Auseinandersetzung mit religiös und ethisch relevanten Fragen ein.