Kraftquellen im Februar

Kerzen, Hals, Brot: Anfang Februar haben Segnungen Hochkonjunktur. Diese Riten können eine Stärkung für den Winterschlussspurt sein.

Schutz vor Krankheiten auf die Fürsprache des Heiligen Blasius.
Foto: Franziska Müller

Viele sprechen heute noch von «Mariä Lichtmess». Früher war es bekannt als «Mariä Reinigung». Heute heisst das Kirchenfest am 2. Februar, 40 Tage nach Weihnachten, «Darstellung des Herrn». Im Mittelpunkt steht eine Erzählung aus dem Lukasevangelium: Simeon und Hanna begegnen dem Jesuskind im Tempel und erkennen in ihm das «Licht aller Völker». An diesem Tag werden neue Kerzen für den liturgischen Gebrauch geweiht und Hauskerzen gesegnet. Das Motiv des Lichtes steht im Zentrum. Und das, obwohl die Tage schon wieder länger werden und die Dunkelheit nicht mehr so präsent ist. Vielleicht will uns diese Feier für den winterlichen Endspurt stärken?

Heilige mit Super-Power

Zwei weitere traditionelle Segensfeiern fallen auf Anfang Februar. Sie sind mit Heiligengedenktagen verbunden: der Heilige Blasius am 3. und die Heilige Agatha am 5. Februar. Diesen Heiligen aus frühchristlicher Zeit wird seit Jahrhunderten eine mächtige Schutzkraft zugeschrieben. Der heilige Bischof aus Armenien soll vor

Halskrankheiten schützen, die sizilianische Märtyrerin vor Feuerkatastrophen, wie sie einst die Stadt Catania vor dem Ausbruch des Ätna bewahrt haben soll. Der Blasiussegen wird traditionell mit den frisch geweihten Kerzen erteilt. Zu Ehren der Heiligen Agatha werden Brote gesegnet, die dann den Segen nach Hause «tragen». Diese Bräuche verdeutlichen uns, dass wir wie Simeon und Hanna Gottes Heil immer wieder neu begegnen und empfangen können.

Kraft auftanken

In der Franziskanerkirche greifen wir diese alten Bräuche auf. In den Gottesdiensten am 1. und 2. Februar haben Sie die Möglichkeit, Ihre Kerzen segnen zu lassen. Am Sonntag spenden wir auch den Blasiussegen. Im Werktagsgottesdienst am Dienstag, 4. Februar, segnen wir die Brote. «An Gottes Segen ist alles gelegen», heisst es im Volksmund. So hoffen wir, dass Sie aus diesen Zeichen Kraft und Gottvertrauen für die letzten Winterwochen schöpfen können.

Simone Parise, Pfarreiseelsorger

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