Komm in unsere laute Stadt
«Komm in unsere stolze Welt» – so beginnt das eindrückliche Kirchenlied des evangelischen Chirurgen und Schriftstellers Hans von Lehndorff. Als Feldarzt erlebte er die Schrecken des Zweiten Weltkriegs und wandte sich in dieser Zeit der Bekennenden Kirche im Widerstand gegen den Nationalsozialismus zu. An die dritte Strophe dieses Lieds muss ich denken, wenn ich das Sujet unserer neuen Osterkerze betrachte: «Komm in unsre laute Stadt, Herr, mit deines Schweigens Mitte, dass, wer keinen Mut mehr hat, sich von dir die Kraft erbitte für den Weg durch Lärm und Streit hin zu deiner Ewigkeit.»
Krumme Wege
Auf der Wachsplatte der diesjährigen Osterkerze ist eine grau-blaue Skyline zu sehen. Im Vordergrund durchbricht ein Kreuz, das zum Himmel ragt, das Stadtbild. Dieses Kreuz ist ungenau, schräg und bewegt. Es gleicht der Kreuzung von zwei krummen Wanderwegen. Aber es führt den Blick von den kalten Farben der Hochhäuser zur leuchtenden Sonne, die den
Himmel zum Glühen bringt. Dieses Kreuz scheint einen Weg zu zeichnen: vom Dunkel zum Licht.
Perspektivenwechsel
Unsere Stadt ist manchmal laut und chaotisch, manchmal kalt und anonym. Wer die eigene Lebensrealität als grau und monoton empfindet, ist entmutigt und sieht vielleicht keinen Ausweg. Doch manche «Kreuze» und «Kreuzungen» können unsere Sichtweise ändern und unseren Horizont weiten. Sie können uns eine neue Perspektive eröffnen. Ostern ist eine solche Erfahrung. Mit unserer Heimosterkerze wollen wir Ihnen etwas von dieser Hoffnung mit nach Hause geben, damit dieses Fest für jede und jeden eine Inspiration sei, den Weg durch «Lärm und Streit» zu gehen, hin zum Frieden in uns und für die Welt.
Simone Parise,
Pfarreiseelsorger
Osterkerzenverkauf
Gesegnete Osterkerzen können ganzjährig im Pfarreisekretariat für 10 Franken bezogen werden.