Karwoche – Vom Ich zum Wir

Die Dunkelheit aushalten, dem Licht entgegen hoffen: Die heiligen Tage erleben mit Wort, Musik und Symbolik

Der Franziskanerchor gestaltet die Karfeitagsliturgie mit. Foto: zvg

Der Ausdruck «Kar-Woche» leitet sich ab von dem mittel-hochdeutschen Wort «karein» für weinen, klagen, greinen.

Ich – Finsternis-Mette

Wer weiss nicht, wie es sich anfühlt, im Dunkeln zu tappen, Ungewissheit und Einsamkeit ausgeliefert zu sein. «Dunkle» Stunden bleiben uns nicht erspart. Die alte Liturgie der «Finsternis-Mette», lateinisch «Tenebrae», greift diese tiefen menschlichen Erfahrungen auf. Am Mittwoch der Karwoche können Sie in einer musikalischen Andacht in diese Stimmung eintauchen und so persönlichen Erfahrungen nachgehen.

Du, Jesus - Hoher Donnerstag

Der Abend steht unter dem Vorzeichen des Abschiednehmens. Letzte Worte Jesu zu Freunden, letzte Gesten, auch Enttäuschung und Verrat werden in Wort und Musik miterlebt. – Dein Weg, Jesus, ist vorgezeichnet. Es ist niemand da, der dir helfen wird.

Alle - Karfreitag

Tagtäglich wird von unsäglicher, erschütternder Gewalt berichtet. In jedem einzelnen Schicksal wiederholt sich das Leiden und der Tod Jesu. In der Liturgie des Karfreitags stehen wir an der Seite der geschundenen Kreatur. Der Franziskanerchor setzt das Ringen um Tod und Auferstehung, Schuld und Versöhnung hör- und spürbar um.

Stille - Karsamstag

Der Karsamstag ist der Tag der Wandlung. Sehnsüchtig erwarten wir, dass das Osterfeuer Licht in die Nacht bringt und die Hoffnung auf einen neuen Morgen weckt.

Wir - Ostersonntag

Dunkelheit, Trauer und Leid weichen dem Osterjubel mit Franz Schuberts Messe in G-Dur. Jesus lebt und nimmt uns alle mit hinein in das neue Leben, das Gott für uns bereithält.

Zur Freude sind wir berufen.

Gudrun Dötsch, Pfarreileiterin

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