gestärkt sein gefirmt sein gesegnet sein
Stellen Sie sich für einen Moment vor, die Pfarrei St. Maria und St. Paul würden neu durch 8 tatkräftige Gefirmte unterstützt, die von sich sagen: «Wir sind Kirche.» Sie sprühen vor Ideen und initiieren ihre eigenen Projekte, weil sie sehen, dass man etwas tun muss und sie etwas tun können. Sie vollbringen mit einer innovativen Kraft etwas Neues und stecken uns mit ihrer Begeisterung an, ebenfalls unser Potential zu entdecken und zu nutzen. Klingt das unrealistisch?
Die Zugehörigkeit zur Kirche und das Hineinwachsen in die Gesellschaft gehen heute nicht mehr Hand in Hand, der Geist Gottes und der Geist der Welt scheinen zwei verschiedene Dinge zu sein. Die Firmlinge stellen sich einer radikalen Anfrage, die auch uns immer wieder herausfordern kann: Will ich wirklich zur Gemeinschaft der Gläubigen gehören? Will ich wirklich Jesus nachfolgen? Suche ich den Kontakt mit der Wirklichkeit, die wir «Gott» nennen, und soll sie mein Leben nach ihren Massstäben verändern? Will ich auch andere an dieser Wirklichkeit teilhaben lassen, damit wir alle «ein Geist» und «ein Leib» werden?
Die jungen Erwachsenen, die sich für die Firmung entschieden haben, stehen an der Schwelle vom Jugendlichen zum Erwachsenen. Sie erfinden sich gerade neu in so ziemlich allen Bereichen ihres Lebens. Gehört der spirituelle Bereich auch dazu? Und ist die Kirche und sind unsere Pfarreien der geeignete Ort für sie, spirituell zu wachsen und Frucht zu bringen?
Um solche Entscheidungen zu fällen, braucht man Power! Genau dies soll das Sakrament der Firmung vermitteln. Das Öl steht für die Stärke und die Freude, welche wir den Firmlingen wünschen. Wie der wohlriechende Balsam, sollen auch sie ihrer Umwelt gut tun. Die Salbung mit Chrisam verweist auf Christus, den «Gesalbten», dessen Leben ihnen Vorbild sein kann. Die Handauflegung drückt Wertschätzung und Verantwortung aus.
Die Predigt von Abt Christian wies auf das Vertrauen hin, dass Gott grösser ist als jede Welle und jeder Sturm. Die «Sturmstillung» aus dem Markusevangelium, die von den Firmanden ausgelesen wurde, will uns vermitteln, dass wir uns nicht durch Schreckensnachrichten in die Tiefe ziehen lassen sollen. Wir werden im Gegenteil aufgefordert, gute Nachrichten zu suchen, einander in «Seenot» helfend zur Seite zu stehen, damit der Glaube und die
Hoffnung stark wird. Wenn es uns gelingt, all das Gute, Schöne und Helle wie ein rotes Band in den Zopf unseres Lebens einzuflechten, dann gehört uns das rettende Ufer, obwohl die Hoffnung vielleicht noch nicht schwimmen kann. Die Firmlinge wurden durch die Firmung bestärkt, sich und ihre Talente sichtbar werden zu lassen.
Besonders wurde die Feier aus mehreren Gründen: Die musikalische Umrahmung lag ganz in den Händen der Gefirmten. Unterstützt wurden sie von Matthias Inauen an der Orgel. Auch verfassten die jungen Erwachsenen die Texte ihres Gottesdienstes selbst. Die Freude und die Fröhlichkeit der frisch Gefirmten übertrugen sich auf den gesamten Gottesdienst und den anschliessenden Apéro.
Möge die Kraft des Heiligen Geistes die jungen Menschen und ihre Familien auf ihrem Lebensweg bestärken und ihnen viele be«geist»ernde Erfahrungen und tiefe Momente schenken.
Herzliche Glückwunsch
Das Sakrament der Firmung durften empfangen:
Benedikt Aregger
Julius Berger
Laurin Häfliger
Tom Huwyler
Lorenz Galliker
Juliane Grosch
Martin Mai
Laurin Odermatt
Silvia Müller
Firmverantwortliche