"Es langs, langs Warteli für es goldigs Nüteli"

Fotos: Viktor Hurni

Fotos: Viktor Hurni

"Das Buch von Nelly Schenker ist die Autobiographie einer Überlebenden", schreibt Alt-Bundesrätin Ruth Dreifuss im Vorwort. 

Lesung mit Nelly Schenker

Tiefstes Elend gibt es auch in der Schweiz – das hat Nelly Schenker am eigenen Leib erfahren. Sie lernte erst als Erwachsene lesen und schreiben. Ihre Lebenserinnerungen veröffentlichte die von Armut betroffene Frau 2014.
Gestern las sie aus ihrem Buch vor und erzählte ihre persönliche Geschichte. Mit grossem Interesse wurde die Buchlesung besucht. 
Ihre Biographie mit den vielfältigen Lebensstationen – vom Keller im Altstadthaus, wo sie mit ihrer alleinstehenden Mutter als Kind lebte, über verschiedene Aufenthalte in Heimen und psychiatrischen Institutionen, ihre schmerzliche Erfahrung als Mutter, der die eigenen Kinder weggenommen wurden, bis hin zum Empfang beim Papst, den Begegnungen mit mehreren Bundesrät:innen und ihren vielen Auftritten als Botschafterin für Menschen mit ähnlichem Schicksal – schildert sie in ihrem Buch «Es langs, langs Warteli für es goldigs Nüteli».

"Es ist die Geschichte des erbitterten Kampfes einer Frau gegen Ausschluss und Unwissenheit. Es ist die Geschichte der tiefen Verbindung zwischen diesem persönlichen Kampf und einer Bewegung, die das Potential von Menschen zur Entfaltung bringt, denen die Gesellschaft überhaupt nichts zutraut."  schreibt Dr. Ueli Mäder, Herausgeber ihres Buches. 

ATD Vierte Welt

Nelly Schenker, die als Malerin und Autorin in Basel lebt, konnte mit Hilfe der Bewegung ATD ihre Armut überwinden. ATD wurde 1957 von Père Joseph Wresinski in Paris gegründet. Seither kämpft die Organisation weltweit gegen Armut und für eine Gesellschaft, in der jeder geachtet wird. Nelly Schenker war als Aktivistin fünf Jahre lang im Leitungsteam von ATD. 

 

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