Einmaliges Zeitdokument zum neuen Geläut
Reise mit dem Zug
Die frisch gegossenen Glocken der Firma Rüetschi in Aarau kamen mit einem Transport per Bahn nach Luzern. Die Kosten dafür wurden mit 186.00 Franken offeriert. Ab dem Güterbahnhof Luzern wurden die Glocken mit einem Pferdegespann der Brauerei Eichhof zum MaiHof geführt. Dort fand am Freitagabend der «triumphale Einzug des neuen Geläutes» statt. Am Sonntag, 23. März segnete Bischof Dr. Franziskus von Streng die bronzenen Glocken. Die beauftragten Experten bescheinigten, dass der Guss «durchwegs wohlgelungen und fehlerfrei» sei. Das Glockengeschoss lasse «den Ton nach allen Seiten ungehemmt und gleichwertig ausströmen». Die Gesamtkosten für das Geläut betrugen 72235.10 Franken.
Besonderheit in dieser Zeit
Der Glockenaufzug der neuen Glocken fand am Montag, 24. März 1952 statt. Dafür wurde die Schuljugend vom Maihof aufgeboten und erhielt zum Dank eine Wurst mit Brot und einen schulfreien Nachmittag. Wie es im Vaterland vom 25. März 1952 hiess, wurde unter fachmännischer Leitung des Chefingenieurs der Glockengiesserei, Herr Wernli, die Glocken mit einem Gesamtgewicht von gut sieben Tonnen mit einer Flaschenzugvorrichtung unter freudigen Blicken der Erwachsenen in die Höhe gezogen. Am Lautsprecher stand Vikar von Arx, der «die zappelige und unternehmungslustige Menge in launiger Weise im Zügel hielt». Die erwähnte Wurst war damals etwas Aussergewöhnliches. Mehrere Teilnehmende von damals berichteten unisono, dass ihnen vor allem diese «ganze Cervelat» in Erinnerung blieb.
Einmaliges Zeitdokument
Ein Film aus dem Archiv der Familie Hartmann gibt nun Einblick in dieses spannende Ereignis für die Pfarrei und das Quartier. Die «8mm-Filmrolle» wurde von Spezialisten im Auftrag der Pfarrei digitalisiert und ist nun als Video zugänglich: Kurzfilm auf Plattform YouTube