Ein Fest für Florist:innen?

Der Valentinstag wird oft als kommerzieller Feiertag angesehen. Das «Fest der Liebe» regt aber auch zum Nachdenken an. Wie feiern wir als Kirche die Liebe?

Kein Schattendasein für «unkonventionelle» Paarbeziehungen!
Quelle: Newsletter des Bistums Basel

Der heilige Valentin wirkte in der Zeit von Kaiser Claudius in den Jahren 41-54 in Rom als Priester. Als Bischof der Stadt Terni in Süditalien ermutigte er die Menschen, ihrem Glauben an Christus treu zu bleiben. Die Legende erzählt, dass er jungen Paaren, die bei ihm vorbeikamen, bunte Blumensträusse aus seinem Garten geschenkt habe. Als er die Männer aufforderte, lieber bei ihren Familien zu bleiben als in den Krieg zu ziehen, zog er den Zorn des Kaisers auf sich. Valentin bedeutet: der Starke. Valentin bewies Stärke, indem er sich nicht von seinem Glauben abbringen liess. Er starb als Märtyrer, gefoltert und enthauptet. Er wird als Schutzpatron der Verliebten verehrt, ist aber auch Patron der Bienenzüchter, Reisenden und wird gegen Viehseuchen, Gicht, Ohnmacht und Epilepsie angerufen.

Gesegnet sein

Nach langem Warten hat sich etwas bewegt. Papst Franziskus hat trotz erhobener Einwände einiger Kardinäle die Segnung gleichgeschlechtlich liebender Paare sowie Paaren, die nach einer Scheidung eine neue Verbindung eingehen 

gutgeheissen. Seine Erklärung nennt er «Fiducia supplicans», das heisst, das flehende Vertrauen. Das Schreiben ist eine Antwort auf die pastorale Bedeutung des Segens: Menschen erhoffen sich Segen. Glaubende Menschen brauchen die Zusage, dass Gott Wort hält und dableibt - auch auf den ungeraden Wegen, trotz der Brüche, gerade in schwierigen Lebensphasen, vor grossen und entscheidenden Schritten, Entscheidungen und Einschnitten.

Liebe sei gesegnet

Das «Ja» des Papstes zur Segnung auch ausserkonventioneller Liebesbeziehungen rüttelt nicht am  kirchlichen Verständnis oder der Bedeutung der Ehe. Die Wertschätzung gilt der Liebe. Liebe kennt keine Grenzen, ist unverfügbar und ein Geschenk, das Menschen sich gegenseitig machen können. Um Segen bitten bedeutet, das Wunder der Liebe dankend in Gottes Hände zu legen.

Gudrun Dötsch

Pfarreileiterin

Jetzt teilen