Ein Abend über den Tod – voller Leben
Der schmale Grat zwischen Gesundheit und Krankheit, Leben und Tod und zwischen Endlichkeit und Unendlichkeit scheint die Menschen zu bewegen: Über 60 Personen fanden sich am 23. November im Paulusheims ein, um Anteil zu erhalten am reichen Erfahrungsschatz der ehemaligen Hospizseelsorgerin Karin Klemm. Sie bekamen aber kein Fachreferat der „Expertin“ zu hören, sondern exemplarische, anregende Geschichten des Abschiednehmens. Es waren berührende Erzählungen – geschöpft aus den Tiefen menschlicher Erfahrungswelten und Seelenbewegungen: Einblicke in die Perspektive von Angehörigen, die zwar Trauernde sind, aber nicht auf diese Trauer reduziert werden können / wollen und aus der Perspektive Sterbender, die zwar todgeweiht, aber vielleicht gerade dadurch noch einmal höchst lebendig sind.
Ergänzt wurden die Erzählungen mit ausgewählten Gedichten u.A. von Hilde Domin, Rainer-Maria Rilke: Worte, welche die Gefühle verdichten und dadurch zugänglich machen. Es waren viele Worte an diesem Abend, aber keines zu viel. Unterbrochen wurde das gesprochene Wort von Mathias Dilliers eindrücklicher Improvisationskunst mit dem Saxophon. Mit viel Einfühlungsvermögen interpretierte er das Gesagte auf überraschende und neuartige Art und Weise. Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass sich die letzten Atemzüge eines Menschen mit diesem Instrument derart plastisch nachempfinden lassen?
Auch für den persönlichen Austausch gab es Raum: Sowohl im offiziellen Teil, bei dem dioe grosse persönliche Betroffenheit vieler Anwesenden spürbar wurde, als auch im abschliessenden Apéro.
Es war ein gelungener Abend und ein passender Abschluss der Veranstaltungsreihe. Die Vorbereitungsgruppe plant auch für das Jahr 2024 wieder eine thematische Reihe. Ideen und Anregungen dazu sind herzlich willkommen an: valentin.beck@ kathluzern.ch
Weitere Berichte über vergangene Veranstaltungen der Reihe unter: kathluzern.ch/bubble