Die Zeit der Emotionen
Auf einem Wohnbereich in einem Alterszentrum sang ich mit einigen Bewohnern und Bewohnerinnen Advents- und Weihnachtslieder. Während des Weihnachtsliedes "oh du Fröhliche" brach eine ältere Frau in Tränen aus. Sie trocknete mit ihrer Serviette ihre feuchten Wangen ab. Etwas später sagte sie mir, wie schön das gemeinsame Singen war und dabei viele Erinnerungen an frühere Weihnachtszeiten aufblühen konnten. Ja, Weihnachtslieder singen sei schön, aber auch ein wenig traurig, weil sie sich erinnere, wie ihr verstorbener Mann damals mitgesungen habe und er ihr heute einfach fehle.
Nah beinander: Fröhlichkeit, Traurigkeit
Beim Singen war auch ein Mann, der vor ein paar Wochen versuchte, sich das Leben zu nehmen. Während dem Lied „stille Nacht“ verliess dieser Mann mit seinem Rollstuhl den Raum. Natürlich habe ich ihn danach aufgesucht und konnte mit ihm ein tiefes Gespräch führen. Mitgesungen hat auch eine Person mit muslimischem Glauben Dieser Mann genoss anscheinend die festlichen Weihnachtslieder und streckte dabei immer wieder fröhlich seine Daumen in die Höhe.
Liebe Leserinnen und Leser
Diese kurzen Episoden zeigen, dass Weihnachten eine Zeit voller Emotionen ist, welche Menschen auf vielfältige Weise erleben. Die Mischung aus Freude, Nostalgie, Stress und Besinnung macht diese Zeit des Jahres einzigartig und tief berührend. Weihnachten ist oft auch eine Zeit der Hoffnung und Besinnung. Viele Menschen nutzen die Zeit, um innezuhalten, Dankbarkeit zu zeigen und an diejenigen zu denken, die weniger Glück haben. Wohltätigkeit und Mitgefühl spielen eine grosse Rolle, was das Gefühl der Gemeinschaft und des Miteinanders stärkt.
Im Namen des Pfarreiteams wünsche ich Ihnen eine fröhliche und besinnliche Weihnachtszeit.