Dankesanlass der Freiwilligen

Immer einmal jährlich möchten wir mit einem Event allen Freiwilligen der Pfarrei St. Leodegar von Herzen danke sagen für ihr wertvolles Engagement zu Gunsten der Katholischen Kirche resp. der Bevölkerung. Es war erneut ein gelungener Abend, denn die Freiwilligen wurden mit kulinarischen Köstlichkeiten sowie guter Unterhaltung verwöhnt. Dies haben sie mehr als verdient.

Als Praktikantin der Pfarrei St. Leodegar durfte ich beim Freiwilligendankesanlass 2024 am letzten Freitag dabei sein. Ab 18 Uhr trafen sich rund 60 Freiwillige in der Abendsonne vor dem Pfarreisaal, um mit den Mitarbeitenden der Pfarrei auf ihre vielen Einsätze wohlverdient anzustossen. Anschliessend wartete im reich geschmückten Saal ein feines Menü der Sinnvoll Gastro. Da das Motto des Abends «Lassen Sie sich verzaubern» hiess, durfte auch der Profi nicht fehlen. So kam Marcel Hunziker alias Marcello der Zauberer und begeisterte das Publikum mit seiner interaktiven Zaubershow!

Mich interessierte vor allem, was diese vielen Freiwilligen das ganze Jahr über geleistet haben.

Somit habe ich mich mit Peter unterhalten und erfahren, dass er den Hofgeissen angehört. Er erklärte mir, dass es sich hierbei um Absolventen der bereits in den sechziger Jahren aufgelösten Hofschule handelt. Die Hofgeissen sind z.B. verantwortlich, dass zum 1. August bzw. zum Buss- und Bettag, die Schweizer bzw. Luzerner Fahne aufgehängt wird. Auch der grosse Weihnachtsstern zwischen den beiden Türmen der Hofkirche ist nicht etwa ein Werk einer professionellen Firma, sondern den flinken und routinierten Hofgeissen geschuldet. Ich bin beindruckt von dieser Leistung.

Walter hingegen ist für einen der 20 Bücherschränke, welche in verschiedenen Luzerner Quartieren stehen, zuständig. In seinen Bücherschrank passen rund 400 Exemplare, welche von der Bevölkerung kostenlos mitgenommen werden dürfen. Ein sorgfältiges Auge braucht er, wenn neue Bücher dazugestellt werden. Zu esoterische Bücher oder Mathebücher sortiert er dann schon gerne mal wieder aus. Da er mit seinem Bücherschrank ausserordentlich erfolgreich ist, kommt es schon mal vor, dass er ihn an manchen Tagen leer vorfindet. Walter erzählt mir, dass er sich gerne für die Gemeinde und die Pfarrei engagiert, weil er viel Sinn darin erfährt.

Daniela reist für ihren Freiwilligendienst sogar extra aus Basel an. Sie sieht sehr glücklich aus, als sie mir vorschwärmt, wie herzlich sie in Luzern aufgenommen wurde. Ihre Unterstützung bietet sie an vielen Stellen, z.B. beim Gottesdienst 9:45, als Ministrantin, mit einem Geigenspiel oder einfach nur beim Abwaschen des Geschirrs. Mit ihrem Engagement lebt sie aktiv ihren Glauben und fühlt sich als Mitglied der Gemeinschaft gestärkt im Leben.

Auch sehr junge Freiwillige, wie z.B. Anna, sind heute Abend anwesend. Anna koordiniert die Besetzung der ewigen Anbetung in der Leonhardskapelle und ist zuständig, dass das Gebet niemals unterbrochen wird. Auch sie selbst nimmt regelmässig an der Anbetung teil. Sie findet dort Ruhe und Stille und kann sich währenddessen ganz auf das Zwiegespräch mit Jesus einlassen.

Ich treffe auch auf Menschen, die nicht öffentlich erzählen möchten. Sie bleiben gerne im Hintergrund und möchten keine Aufmerksamkeit um ihre Person. Darunter solche, die selbst Hilfe im Leid erfahren haben und nun gerne etwas zurückgeben möchten.

Viele weitere Ämtli, wie z.B. die Mithilfe beim Mittagstisch, die Jubilarenbesuchsgruppe, die Luzerner und Luzernerinnen an ihren runden Geburtstagen besucht, die Samichlausgruppe, die Erstkommuninonskleidernähgruppe, die Krippenfigurengruppe und viele mehr, werden von Freiwilligen ausgeübt.

Ich bin bewegt und berührt von den Geschichten und dem Einsatz der Menschen, die den Saal füllen. Ihre Arbeit und ihr Engagement kommen von Herzen und sind fernab von einer Welt in der wir leisten, messen, evaluieren und optimieren. Hier ist man für den Mensch und nicht für die Gewinnmaximierung da.

 

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