Allerlei Heilige
Jede Zeit hat ihre Idole. Heute würde man sie wahrscheinlich «Influencer» nennen. So hat auch jede Zeit ihre Heiligen. Schaut man sich in unserer Kirche um, entdeckt man allerlei davon: Frauen und Männer verschiedenen Alters, alleinstehend, verheiratet oder sogar als Familie. Sie sind als Statuen dargestellt, ragen als Stuckaturen aus Wänden und Decken heraus
oder sind auf Leinwände, Mauern oder Fenster gemalt. Sie erzählen uns nicht nur die unterschiedlichsten Glaubensgeschichten, sondern auch etwas über die Zeit, in der sie Einzug in die Franziskanerkirche fanden.
Barfüsser und Pilger
Für die Franziskaner, die hier lebten, spielten die Heiligen aus der Gründungszeit des Ordens eine große Rolle: Franz und Klara von Assisi und Antonius von Padua. Sie sind unter anderem im Chorbogenfresko aus dem 15. Jahrhundert dargestellt. Da unsere Kirche am Jakobsweg liegt, kam auch dem Apostel Jakobus eine besondere Bedeutung zu.
Hilfe in der Not
In Zeit von Krieg und Pestepidemien wurden hier Christopherus, Rochus, Sebastian und Antonius der Einsiedler verehrt. Letzterem war die alte Seitenkapelle geweiht, die später der aktuellen Marienkapelle gewichen ist. Das zeigt: Auch Heilige können aus der Mode kommen. Die heutige Antoniuskapelle ist hingegen dem populären Heiligen aus Padua geweiht und wurde als Dank für den Sieg bei Villmergen 1656 gestiftet.
Haben Sie Vorbilder?
Der Monat November beginnt mit den Festen Allerheiligen und Allerseelen. Diese Zeit lädt ein, uns Gedanken über unsere «Vorbilder» zu machen; über Menschen, die uns begleitet und geprägt haben und denen wir uns, vielleicht auch über den Tod hinaus, verbunden fühlen. Wem wenden wir uns zu, wenn wir Hilfe brauchen? Wem folgen wir und was verrät uns das über uns selbst und über unsere Zeit?
Simone Parise
Pfarreiseelsorger