Sterben – Tod und danach?

ERG 1
Existentielle Grunderfahrungen reflektieren
ERG 1-1
Die Schülerinnen und Schüler können menschliche Grunderfahrungen beschreiben und reflektieren.
c
können Grenzerfahrungen betrachten (z.B. Schritte ins Unbekannte, Risikoverhalten, Gefahr, Rettung, Tod), indem sie deren Unumgänglichkeit, Fragwürdigkeit und Faszination reflektieren.
d
können für prägende Erfahrungen Ausdrucksmöglichkeiten suchen und Worte finden für Fragen, die sie selber beschäftigen.
2-8 Lektionen
8. Klasse, 9. Klasse
Ort: Klassenzimmern, Extern
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Ziele und Zugänge bei Friedhofsbesuch mit Actionbound

  • Die Schüler:innen erfahren den Friedhof als besonderen, religionsneutralen Kulturort (inkl. Ruhevorschriften) und als wertvolle Erinnerungsstätte.
  • Selbständige Erkundigung des Zentralfriedhofs Friedental mit besinnlich-ruhiger Smartphone App «Actionbound»,

Auswahl Rundgänge zu den Themen: 
1.) Friedhof Grundwissen, 2.) Migration, 3.) Symbole,
Dauer jeweils zirka 60 Minuten. Download App im Klassenzimmer (notfalls vor Ort möglich), unterwegs kein Internet nötig, Kopfhörer sinnvoll.

Actionbound 1 – Grundwissen: Schüler:innen lernen Grundzüge der Geschichte des Friedhofs Friedental sowie allgemein Räumlichkeiten und Funktionen eines Friedhofes kennen und erfahren, welche Auswirkungen die zunehmende Anzahl Konfessionsloser auf Bestattungsrituale haben.

Actionbound 2 – Migration: Schüler:innen besichtigen auf dem Friedhof Friedental die Grabfelder hier vertretener Weltreligionen. Schüler:innen mit einem Migrationshintergrund können Bezüge zu ihrer eigenen Kultur entdecken (insbes. Balkan & Muslime). Schüler:innen besuchen Grabfelder, welche strikt nach Religionen geordnet sind und die restliche Fläche, auf der die Verstorbenen unabhängig von ihren Religionen beieinander ruhen.

Actionbound 3 – Symbole: Die Schüler:innen beschäftigen sich anhand von kunstvollen Grabdenkmälern mit Symbolen für den Tod, das Leben und den Jenseitsglauben.

  • Bei Verfügbarkeit und Bedarf findet im Anschluss eine Fragerunde mit der Friedhofsverwaltung statt.

Ziele im Klassenzimmer

  • Schüler:innen lernen Bestattungsriten und Jenseitsvorstellungen in den unterschiedlichen Weltreligionen der Gegenwart, sowie Antike / Urgeschichte kennen.
  • Schüler:innen können von eigenen Jenseitsvorstellungen oder auch Erfahrungen vom Sterben und Tod erzählen, allenfalls anonym (z.B. digitale Umfrage & Wortwolke).
  • Schüler:innen betrachten Dokumentationen zu Nahtoderfahrungen in der Kulturgeschichte und als mittlerweile breit diskutiertes Phänomen der Gegenwart, inkl. systematischer Erforschung durch die Medizinwissenschaft. Beschäftigung mit Deutungsversuchen. 
  • Schüler:innen reflektieren die (religiös geprägte) Frage, ob es mehr als nur Materie gibt. Hinweis auf die unbegreifbaren Phänomene der Quantenphysik als Argument für eine mögliche totale «Andersartigkeit» einer jenseitigen Wirklichkeit.

Optional

  • Schüler:innen erfahren, welche Berufsleute auf einem Friedhof tätig sind. Sie lernen den säkularen Beruf des Friedhofsverwalters kennen und können diesen von religiös geprägten Friedhofs-Akteuren unterscheiden.
  • Schüler:innen besichtigen das Krematorium auf dem Friedhof Friedental und erfahren von dessen Pionierrolle im historischen Konflikt beim Wandel weg von der Erdbestattung.
  • Schüler:innen begegnen Person/en, welche sich mit dem Sterben und dem Tod beschäftigen: Trauerbegleiter:in, Bestatter:in, Seelsorger:in, usw.
  • Besuch des Englischen Friedhofes an der Grenze Luzern-Meggen
  • Besichtigung der Totentanzbilder im Lichthof des Regierungsgebäudes in Luzern und auf der Spreuerbrücke.
  • Schüler:innen beobachten anhand der Grabmäler, wie sich der Glaube zum Thema Tod im Laufe der Zeit verändert hat.

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