Gassechuchi – Lebenssituation Drogensüchtiger

ERG 5
Ich und die Gemeinschaft - Leben und Zusammenleben gestalten
ERG 5-1
Die Schülerinnen und Schüler können eigene Ressourcen wahrnehmen, einschätzen und einbringen.
c
kennen Anlaufstellen für Problemsituationen (z.B. Familie, Schule, Sexualität, Belästigung, Gewalt, Sucht, Armut) und können sie bei Bedarf konsultieren. (Beratung, Therapie, Selbsthilfe)
3-4 Lektionen
9. Klasse
Ort: Klassenzimmern, Extern
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Ziele

  • Die Schüler:innen lernen die Gassenküche als Anlaufstelle für Drogenabhängige kennen. Manche Schüler:innen erfahren diesen Besuch als persönliche Herausforderung (z. B. Angstgefühle), worüber sie sich auch mitteilen dürfen.
  • Die Schüler:innen bauen negative Vorurteile gegenüber Drogensüchtigen ab und erfahren die Notwendigkeit von einem angemessen und respektvollen Umgang mit Suchtbetroffenen.
  • Bei einer kurzen Stadtführung zu verschiedenen Hotspots erfahren die Schüler:innen von der oft brutalen Lebenswirklichkeit von Randständigen und lernen weitere Einrichtungen für Randständige kennen.
  • Zurück im Schulzimmer verarbeiten die Schüler:innen die gemachten Erfahrungen. Sie setzen sich mit der Thematik einer Drogensucht, der Suchtspirale und dem menschlichen Suchtverhalten auseinander. Sie beschäftigen sich mit der Thematik der Eigenverantwortung im Leben. Als Arbeitsmethoden dienen spielerische Lern-Apps sowie (positiv-konstruktive) Texte aus der Schweizer Rapmusik.
  • Die Schüler:innen erfahren, dass die Idee einer suchtfreien Gesellschaft eine Illusion ist. Sie fragen sich, wie Gesellschaft und Politik mit Drogen umgehen soll und wie eine erfolgreiche Suchtprävention gelingt. Sie überlegen sich mit Blick auf das eigene Lebensumfeld, wo der Grat zwischen Spass, Experimenten und schwerem Absturz verläuft. Sie überlegen sich, welche Gründe für tragische Lebensschicksale es geben kann.
  • Die Schüler:innen erfahren, dass sich der Drogenkonsum verändert hat: Anstelle von Heroin findet heute ein auch unter Jugendlichen verbreiteter, oft kaum sichtbarer Mischkonsum, mit Medikamentenmissbrauch statt. Sie erfahren von Todesfällen, auch von Jugendlichen aus Luzern.

Optional

  • Die Schüler:innen beschäftigen sich mit der kirchlichen Trägerschaft der Gassenküche. Sie setzen sich mit einer Theologie auseinander, welche notleidende Menschen in die Mitte stellt und ihnen vorurteilslos zu helfen versucht. Die Schüler:innen erfahren, dass es auch in anderen Religionen vergleichbare Sichtweisen gibt. Sie erkennen in solchen Sichtweisen einen Unterschied zu einer rein leistungsorientierten Gesellschaft, welche Randständige als nutzlose Störfaktoren ausgrenzt.
  • Die Schüler:innen vergleichen den Umgang mit Drogensüchtigen und Randständigen in totalitären Polizeistaaten und liberalen Staaten wie der Schweiz.
  • Die Schüler:innen analysieren die verschiedenen Formen von Sucht: z.B. Handysucht, Workaholic, Sportsucht, Instagram-Narzissmus, «die Sucht zu ritzen» etc.
  • Die Schüler:innen beschäftigen sich mit Computerspielsucht und setzen sich mit ihrem eigenen Konsumverhalten auseinander. Sie lernen Beispiele der Gamesucht kennen (z.B. MMORPG-Rollenspiele). 
  • Die Schüler:innen beschäftigen sich zur Stärkung ihrer eigenen Resilienz mit den Aussagen verschiedener Weltreligionen zum Thema Sucht und dem «Sinn des Lebens».

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